am Samstag und Sonntag,den 27. und 28. Mai 2000
Samstag: Mit gewohnter Disziplin und nach allgemeiner gegenseitiger herzlicher Begrüßung fuhr der Hofbräu Doppelstöcker Bus fast pünktlich vom Bahnhof Bad Cannstatt ab.
Aber wo fuhr der denn hin??? Trotz engster Gassen und Wochenmarkt standen wir zu unserer Überraschung fast vor dem Lokal „Zur Sattlerei“ auf dem Cannstatter Marktplatz. Wir waren eingeladen zu Kaffee, Weißwürsten und Bier. Herzlichen Dank, das fängt ja gut an. Gut gestärkt und in bester Stimmung fuhren wir Richtung Schwarzwald. Den Schwarzwald erleben verlangt offene Augen und frohe Herzen.
Wenn sich auch der Eine oder Andere von dem reichlich mitgeführten Essen und Getränken ablenken lies, bin ich sicher, der Blick ging öfters durch das Fenster. Für alle Autofahrer etwas ungewöhnliches: „Umsteigen in einen Zug“. Züge fahren pünktlich ab und wir verpassten den, mit dem für uns reservierten Waggon, um genau 2 Minuten. Doch jeder Bahnhof hat eine Wirtschaft und unser Bus die Allerbeste. Frisch gezapftes Bier, Kaffee, leckeren Wurstsalat, Würste, Brezeln, Brötchen, Wein, Sekt, - Herz was willst du mehr. Jedem Moment das Gute abgewinnen war unsere Devise. Wie die Mandelsplitter auf dem vorzüglichen Hefezopf von Isolde, genossen wir diese Stunde in Seebrugg am Schluchsee. War das ein Hallo als der Doppelstöcker Panoramazug einfuhr und von unseren eifrigen Helfern mit Essen und Trinken reichlich bestückt wurde.
Gut, daß der Zug hier eingesetzt wurde und wir Zeit zum Einladen hatten. Der Zugbegleiter hatte bestimmt noch nie eine so reichlich mit Proviant versehene, fröhliche Gesellschaft befördert. Wo wird schon neben Getränken jeder Art feinstes Tiramisu angeboten.
Es war eine herrliche Fahrt durch das schöne Höllental, wo unterwegs die Schwarzwaldtannen fast die Zugfenster streiften. Hin und wieder gaben sie den Blick auf das romantische Bächlein oder den Hirschsprung frei. Selbst der Regen konnte dieses Erlebnis nicht trüben. Kurz vor Freiburg bestiegen wir wieder unseren Bus zur Weiterfahrt nach Rust „Europa Park“. Die lebhafte Unterhaltung bezeugte, das war eine gelungene Sache.
In Rust angekommen ging der Zimmerbezug rasch von statten. Das im Stil einer altspanischen Ritterburg nachempfundenen Hotel überraschte durch seine Großzügigkeit und historische Möbilierung. Atemberaubend der Ausblick auf den Europa Park hinweg bis hin zu den Vogesen. Auf der anderen Seite der Schwarzwald. Übernachten wie im Traum. Doch noch fehlte diesem so erlebnisreichen Tag der Höhepunkt.
„Spanische Fiesta im Rittersaal des Hotel Alhambra“.
Seniorchef Franz Mack begrüßte uns bei hausgemachter Sangria und stimmte uns auf das Kommende ein, und das war nicht von schlechten Eltern. Das Ambiente im „Alhambra“ stilecht und zauberhaft. Das 5-Gänge Menü für Auge und Gaumen ein Genuss. Der spanische Rot- und Weißwein zum Zungenschnalzen und das Allerbeste: Es wurde fleißig nachgeschenkt, und alles war im Preis inbegriffen. Showeinlagen überraschten und die Kapelle begeisterte. Eine herrliche Stimmung in ungewöhnlichen Räumen.
Für die Unermüdlichen, Ausklang und Absacker im 9. Stock, bei schwungvoller internationaler Musik und reichlich bestückter Hotelbar. Ob dem Einen oder Anderen noch ein Burggeist erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Was für ein Tag!!!
Sonntag: Nach einem reichhaltigen und vielseitigen Frühstück erkunden wir in Gruppen oder Grüppchen, oder auch Paarweise den Park.
Europa Park, der internationale Treffpunkt im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Eine Welt voll Abenteuer und Attraktionen, eingebettet ein eine großartige, 550 Jahre alte Parklandschaft rund um das Schloß Balthasar, eine ehemalige Wasserburg aus dem Jahr 1442. Schloßromantik, Blütenzauber und jahrhunderte alte Baumriesen an den Ufern der Elz. Gewachsene Schönheit, die die Seele rührt.
Für mich ist das heute noch das Herz und der Ursprung des Europaparks, trotz rasanten atemberaubenden Fahrbereichen, farbenprächtigen Shows und aufwendig gestalteten Themenbereichen.
Unser Rundgang führte uns durch die „Deutsche Allee“ mit architektonischen Kunstwerken. Keine Kulissen, sondern solide Bauten. Brandenburgische Backsteingotik, sächsischer Barock, fränkisches Fachwerk, Weimarer Neoklassik und bayrische Lüftelmalerei. Zwei große Originalstücke der Berliner Mauer, die einst in Kreuzberg die Stadt teilte, Zeugnisse einer schweren Zeit.
Im Italienischen Stadtteil, die Piazza mit ihrem großen See, Arkaden, Brunnen, Zypresse, Pinien. Dort einen Cappuccino trinken, ein wahrhaft südländisches Vergnügen. Die Silberkugel mit der rasanten Achterbahn im Inneren ist dort Wahrzeichen.
Das Quartier Francais. Am Ufer der Elz eine typisch elsässische Häuserfront, französische Küche, Bootsfahren, der 75 Meter hohe Aussichtsturm. Wir genossen die wunderschöne Champaner-Bar „Chez Marianne“. Allein die Decke mit ihren vielen alten Reklameschildern war sehenswert.
Sogar die Besucher der Schweiz staunten über das stilechte Walliser Dorf mit urigen Holzhäusern und einer alten Wassermühle. Auf der 500 Meter langen Bobbahn pfeifen die Kufen und kreischen die Menschen.
Das Wikingerland – für Kinder ein Paradies.
Old England erweckte mit einen über 100 Jahre alten Pferdekarussell mit den handgemalten Pferdchen und prächtigen Schaukelkarossen. Nostalgie und Kindheitserinnerungen bei Oma und Opa.
Im Russischen Bereich steht als Gegenstück zu der Weltneuheit „Euro-Mir“ eine gigantische Gaudi. Mit Tempo 80 im Sturzflug aus 28 m Höhe und das alles um gewaltig verspiegelte Glastürme. Die ganze Pracht der Zarenzeit. Aber auch das bäuerliche Leben spiegelt sich in diesem Themenbereich. Russische Handwerker präsentieren die Vielfalt ihrer Volkskunst. Hoch interessant; Besichtigung der nachgebauten Weltraumstation „Mir“.
Windmühle, Blumen, Klinkerfassaden, die perfekte Idylle von Holland.
In Skandinavien spielt Wasser die wichtigste Rolle. Eine 600 m langer Wildbach mit tückischen Stromschnellen und tosenden Wasserfällen. Im schwankenden Rundboot jauchzende Abenteurer. Eine original norwegische Stabkirche – ein Pool der Ruhe.
In Österreich, der große See mit Raddampfer und abenteuerlichen Flößen. Umgeben von exotischem Gehölz, alten Bäumen und vielen Blumenrabatten. Nach all den Attraktionen in der Schönheit der Natur Ruhe finden. Eine beliebte Attraktion, die Tiroler Wildwasserbahn oder der so gemütlich aussehende Zug „Enzian“, der plötzlich so rasant über Berg und Tal saust.
Auf der Plazza in Spanien viele Blumen, reichlich ziselierte Balkone, maurische Brunnen. Du fühlst dich wie in Sevilla und das nicht zu unrecht, denn alle Kacheln, Keramiken und Laternen, selbst jeder Dachziegel wurde aus Spanien importiert.
Für die vielen Lifeshows vom Feinsten fehlte uns leider die Zeit. Die Eisrevue jedoch wurde von einigen unserer Gruppe wahr genommen. Genauso die ruhig fahrenden Flösse, die gemütliche Schienenbahn, die hohe Einschienenbahn E.P. Express oder die offene Monorail. Von dort winkten immer wieder Volksfestvereinler den Fußgängern zu.
Sicher hat mancher noch viel mehr gesehen und erlebt und vielleicht kann ich mit meiner Niederschrift Erinnerungen wecken.
16 Uhr Heimreise mit Unterbrechung im Hotel „Zum Schwarzwaldwirt“ in Villingen-Schwenningen. Das wohlschmeckende Nachtessen - gesponsort- , Pilsner vom Faß - gestiftet von der Brauerei Fürstenberg.
Ehrungen: Die emsigen Mithelferinnen Isolde Pfeffer, Gisela Zinser, Monika Lindenschmid, jede konnte sich an einen schönen Blumenstrauß erfreuen. Worte voll des Lobes und starker Dankesablaus von allen. Die Männer Bodo Lindenschmid, Wolfgang Pfeffer und Herbert Zinser freuten sich ebenfalls über ein Dankeschön von Wolfgang Lochmann und Robert Kauderer.
Die Reiseleitung Herbert und Gisela Zinser – Wolfgang und Isolde Pfeffer waren so gut und arbeiteten zu unser vollsten Zufriedenheit, daß sie sogar den nächsten Ausflug wieder organisieren dürfen.
Noch ein Grund zur Freude: „unsere Regenschirme blieben trocken“. Saßen wir im Bus, so regnete es und hielt die Straßen staubfrei. Stiegen wir aus, lachte nicht unbedingt die Sonne, aber es war trocken.
Wir bedanken uns noch ganz herzlich bei unseren Sponsoren für die erstklassigen mitgebrachten Speisen und Getränke.
Stunden, Tage, Wochen für uns alle arbeiten war bestimmt nicht immer leicht, aber der Erfolg und die frohen Tage der mitreisenden Volksfestvereinler gleichen wieder aus.
Nochmals Dankeschön!!
Henriette Stamer
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