am Samstag und Sonntag, den 14. und 15. März 1998
Eine fröhliche Gesellschaft, ein gut geheizter Hofbräu-Bus, ein wohlbekanntes Reiseziel sind Garantie für 2 ereignisreiche Tage. Wir hatten das Stadtgebiet noch nicht verlassen, schon zeigte sich was für eine tolle Gruppe unterwegs war.
Die bunte Busbord-Speise- und Getränkekarte bot an: Alkoholfreie Getränke – Stuttgarter Hofbräu vom Fass – Cannstatter Zuckerle Trollinger – Deutz-Geldermann Piccolo – Delikatess-Sahnekalbsleberwurst-Brezeln – frische Schinkenwurst-Brezeln – Volksfestbierbeisser und einen echten hausgemachten schwäbischen Hefezopf mit Rosinen. Gewünschtes brauchte nur angekreuzt werden. Das Verpflegungsteam wünschte nicht nur guten Appetit, es arbeitete schnell, fröhlich und servierte elegant und freundlich.
Die Sponsoren:
Stuttgarter Hofbräu, Weinvogt Dieter Zaiss, Herbert und Gisela Zinser, Karl-Heinz und Edith Rieder, Bruno und Gudrun Hürler, Wolfgang und Isolde Pfeffer.
Isoldes lieblicher Ruf „Bordservice“ sorgte laufend für Nachschub und das Stimmungsbarometer stieg.
Vorweg will ich festhalten: Diese gute Laune, die Harmonie und die echte Fröhlichkeit hielt bis zum Ende der Ausfahrt an. Eine echte Gemeinschaft, wie sie handverlesen nicht besser zusammengefunden hätte.
Unsere Fahrstrecke:
Autobahn Singen bis zur Abfahrt Rottweil, über Oberndorf nach Alpirsbach – Schiltach – Triberg – Wolfach – Oberwolfach – Knibis – Freudenstadt – Stuttgart.
Wir lernten den Schwarzwald von seiner schönsten Seite kennen. Hügel, Wälder, Wiesen und Flüsse waren ständige Begleiter. Unsere Fahrstrecke durch eine wildromatische Wirklichkeit. Wunderschöne Fahrt entlang der Kinzig nach Alpirsbach.
Unser 1. Halt auf geschichtlichem Boden zwischen den über 900 Jahre alten ehemaligen Benediktiner Kloster und der weltlichen Brauerei mit dem berühmten Brauwasser.
Herzliche Begrüßung vom Bürgermeister und eine kurze Information der Stadtgeschichte.
Alpirsbach hat eine lange, reiche und interessante Geschichte, die es Wert ist, dass man sich damit befasst, sie darstellt und der heutigen und kommenden Generation vermittelt. Unser Reiseleiter Wilhelm Stamer fand launige Worte der Erwiderung und überreichte als Gastgeschenk ein Volksfestbuch.
Herr und Frau Alber, in original Cannstatter Tracht gekleidet, stellten sich vor und erklärten ihre Tracht. Frau Alber gab dem Bürgermeister ein Volksfestplakat zum Anbringen am Rathaus.
Gestärkt mit einem Glas Bier besichtigten wir, mit Führung, die guterhaltene Klosteranlage mit der romantischen Klosterkirche und dem gotischen Kreuzgang. Übergangslos kam die Besichtigung des Brauereimuseums mit den alten Abfüllanlagen und den Sudkesseln.
Geführt und erklärt wurde uns die Hausbrauerei vom Inhaber Herrn Glauner.
Ausführlich und gekonnt wurden wir mit der Herstellung des Gerstensaftes vertraut gemacht. Interessant der Hinweis auf die erste Bier-Pipline vom alten Sudhaus zum ca. 4 km entfernten Neubau. Der Neubau ist großzügig und weiträumig, hochmodern eine imposante Anlage.
In einer Broschüre über Alpirsbach habe ich gelesen:
Ein Kluger muß den Sinn auf das Vergangene lenken, das Gegenwärtige tun, das künftige bedenken. In diesem Sinne erlebten wir die Führung durch Herrn Glauner. Gerne folgten wir der Einladung zum herzhaften Schwarzwald-Vesper und kühlem Bier. Internes über das Alpirsbacher Erlebniszelt und die Meinung eines Erstbeschicker des Cannstatter Volksfestes zu hören, war interessant und führte zu reger Diskussion.
Fazit: Werbung in 300 km Umland dringend notwendig.
Herr Stamer bedankte sich mit einem Volksfestbuch zum Kennenlernen der Volksfestgeschichte, gab Aufklärung als Fachmann und freute sich, dass seiner Werbung, Mitglied im Volksfestverein zu werden, bei Herrn Glauner Zusage fand.
Weiterfahrt nach Schiltach, entlang der sprudelnden Schiltach. Die Führung durch eine Gerberei, interessant. Der Einkauf im Trachtengeschäft, teuer. Der Besuch im Kaffeehaus, um so preiswerter. Angemeldet von der Reiseleitung empfing uns die Konditorei mit extra frisch gebackenen Kuchen und Torten vom feinsten.
Wunderschöne Giebel- und Fachwerkhäuser säumten den Marktplatz, dessen Boden mit vielartigen Flursteinen hunderte von Jahren überdauert hat. Ein Fresko am Rathaus erinnert daran, dass Schiltach einst Mittelpunkt der Flösserei war.
Zurück zum Hotel und Restaurant „Schwanen-Post“ in Alpirsbach. Dort erwartete uns unser Mitglied Frau Beutler. Zimmerbezug, umkleiden und treffen zum Heimatabend, der jedoch ein 100%iger Volksfestvereins-Abend wurde.
Im Nebenzimmer 2 lange, schön gedeckte Tafeln. In der Mitte unsere Tischstandarte und links und rechts gutgelaunte, akkurat gekleidete Festgäste. Das Essen nach Wahl wurde schnell und freundlich serviert und war ausgezeichnet und reichlich. Das Musik Duo spielte angenehm. Die Lautstärke störte die rege Unterhaltung nicht.
Nicht nur Tischreden der Reiseleitung (Ernst Schaich, Willi Stamer) auch spontane Vorträge von Frau Dettinger in urschwäbisch erhielten viel Beifall. Unser Herbert Claus hatte seinem bekannten und bewährten Unterhaltungs-Schatzkästlein geistreiche Bonmots gekonnt rüber gebracht, sowie Witze und treffende Vorträge.
Lachen, singen und tanzen bis in den neuen Tag.
Sonntag: Ein reichhaltiges Frühstück.
Alles aufstellen zum Gruppenfoto mit Fahnen vor der Schwanen-Post. Dort hingen die Cannstatter- und die Volksfestfahne, die bei unserer Ankunft sofort gehisst wurden und den staunenden Schwarzwäldern kundtaten vom Besuch aus der Residenz, vom grössten Volksfest der Schwaben. Durch die Fenster unseres Reisebusses zierten Werbegewaltig die neuesten Volksfestplakate mit Volksfestverein Schriftzüge. Selbstverständlich verteilten wir reichlich Werbematerial und Plakate, so daß unser Ausflug auch eine echte Werbung für unser Cannstatter Volksfest wurde.
Abfahrt zur Schwarzwaldfahrt: Das Gutachtal ist eng und kurvenreich und auch felsig. Die Bauernhöfe mit tief herabgezogenen Walmdächern, oft moosbewachsen und verwittert. Dieses Schwarzwaldhaus ist auf der ganzen Welt bekannt. Auch der Innbegriff der Schwarzwälder Tracht, das schwarz bestickte Schürzenkleid mit weisser Bluse und Bollenhut (rote Bollen für ledige und schwarze Bollen für verheiratete Frauen) kommt aus dem Gutachtal. Vorbei ging es an gewaltigen Uhren Einkaufszentren nach Triberg. Leichter Regen hielt uns von einem Spaziergang in dieser urigen Umgebung ab, den holten wir in Wolfach nach. Der Bummel durch das malerische Städtchen mit seinem schön bemalten Rathaus, eine Hochburg der alemannischen Fastnacht, tat uns allen gut. Weiterfahrt nach Oberwolfach-Wilke zum Mittagessen im „Hirschen“. Wer hätte wohl in diesem kleinen Ort ein so tolles Haus vermutet. Das wunderschöne Nebenzimmer war für uns reserviert, hervorragende Küche stellte zufrieden. Gerne wären wir hier noch länger geblieben. Die Heimstrecke über den Kniebis nach Freudenstadt verkürzte uns die unermüdliche Isolde „Bordservice“, was kann ich bringen. Wein, Bier, Essen, Trinken, alles war noch da und mußte vertilgt werden. Ihr Mann sorgte mit seiner Gitarre, dass die Sangeslust nicht abbrach. „Oh wie war es schön“ – Warm und gemütlich, jede Bank hatte sein „Vespertischchen“ vor sich, sassen wir im schönen Doppelstock Hofbräubus in allerbester Stimmung. Herzlichen Dank auch für die kostenlose Bereitstellung des Busses. Aber auch für Hofbräu war es eine Werbefahrt und nicht alltäglich, im Brauhaus Alpirsbach zu stehen. Es lockte kein Halt in Freudenstadt. Zügig ging es gen Stuttgart Ankunft und Ausklang der Standfesten in der Bahnhofsgaststätte in Bad Cannstatt. Resümee: Der Ausflug hat gezeigt wie wichtig Kontaktaufnahme und Werbung sind. Die nächsten Ausflüge sollten deshalb in das Einzugsgebiet des Cannstatter Volksfestes führen. Es gibt keinen besseren Repräsentanten und Werbeträger wie den Cannstatter Volksfestverein. von Henriette Stamer |