Die Fruchtäule


Auf des Wasens weitem Plane
hebt sich hoch und reich geschmückt
wiederum die Volksfestsäule,
die uns schon so oft entzückt;
denn sie ist ein Bild des Königs,
dem zu Ehren sie besteht,
drum wird jeder Schwab’ sich freun,
wenn er daran vorübergeht.
Nichts von Gold und eitlem Tande
Findest du bis nauf an ihr,
nur des Landes schönste Gaben
sind auch ihre schönste Zier.
In der Krone prangen Früchte
Als der Arbeit bester Preis;
Gleich wie auch die größte Perle
Seiner Kron’ – des Volkes Fleiß!
Sinnig unterm Säulenfuße
Ist ein sichres Postament,
nicht von dem papiernen Schmucke,
wie ihn jetzt der Zeitgeist kennt;
nein, vom Forst lebendig Grünes,
Garben von dem Ackerfeld,
Wozu dann sich noch das Beste
von der Industrie gesellt.
Säulen, die auf solchem Grunde
Mitten in dem Volke stehn,
trotzen allen schmutzgen Wogen,
die daran vorübergehn;
denn sie treiben ihre Wurzeln
in das Herz des Bessern ein,
wollend nur, von allen Guten,
herzlich, treu geliebt zu sein.
Darum, schöne Säul’, erfreue
Viele Jahr’ noch unsern Blick,
und der Fürst, dem du zu Ehren:
Lebe hoch, in langem Glück.


Festgedicht zum 40. Volksfest

Aus: Wulf Wager, Cannstatter Volksfest – Vom Landwirtschaftsfest zum Mega-Event, Belser Verlag



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